Die AG ZWK zur Flexi-Rente

Die AG ZWK zur Flexi-Rente

Die Chance, Zeitwertkonten als wichtiges Instrument zur Flexibilisierung des Renteneintritts in die Flexi-Rente einzubinden, scheint aktuell erst einmal vertan. Denn der Gesetzesentwurf der Flexi- Rente ist vom Kabinett beschlossen worden. Die Neuregelung wird aller Voraussicht nach zum 01.01.2017 in Kraft treten und Zeitwertkonten spielen in dem Gesetzesvorhaben keine Rolle. Dieses trotz der Tatsache, dass Zeitwertkonten bereits heute - auch ohne den eigentlich wünschenswerten politischen Rückenwind - in hunderten von Unternehmen jeder Größe einen wichtigen Beitrag zur Flexibilisierung der ruhestandsnahen Lebensphase leisten.

Zeitwertkonten schaffen den Spagat zwischen Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und gesellschaftspoliti-schen Interessen. Sie können wie kein anderes Instrument und vor allem besser als die relativ starre Altersteilzeit die Lebensarbeitszeit und damit auch die ruhestandsnahe Lebensphase flexibilisieren. So ist nur mit Zeitwertkonten beides möglich: die Lebensarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich flexibel zu verkürzen oder aber die Lebensarbeitszeit zu verlängern und damit bei vollem Lohn dauerhaft im Alter zu arbeiten, aber eben altersgerecht bspw. nur an bestimmten (Wochen-)Tagen. Darüber hinaus werden durch die Nutzung eines Zeitwertkontos - anders als bei der aktuellen Flexi-Rente - für diese Flexibilisierung des Renteneintritts die gesetzlichen Rentenanwartschaften nicht tangiert.

Zeitwertkonten sind in vielen Branchen zu einem festen Baustein der Personalpolitik geworden. Es wäre sinnvoll gewesen, Zeitwertkonten im Rahmen der Flexi-Rente mit einzubinden, damit die Flexi-bilisierung der Lebensarbeitszeit auch tatsächlich bei allen Beschäftigten und allen Betrieben ankom-men kann. Wichtig ist, diejenigen Betriebe und Beschäftigten zu fördern, die frühzeitig mit ihrem ei-genverantwortlichen Aufbau von Bruttoguthaben dazu beitragen, die Lebensarbeitszeit und damit auch den Renteneintritt zu flexibilisieren. Über Zeitwertkonten aufgebaute Freistellungsgehälter soll-ten idealerweise, wie Einnahmen aus bestimmten Pflegetätigkeiten gemäß aktuellem Flexi-Rentenentwurf, werden. Mitarbeiter, die eigenverantwortlich ein Zeitwertkonto besparen, sollten in der ruhestandsnahen Lebensphase auf die Komponenten Teilrente in Kombination mit Zeitwertkonto zurückgreifen dürfen - ohne dass hierdurch negative Wechselwir-kungen durch Hinzuverdienstanrechnung auf die einzelnen Bausteine entstehen. Mit einer solchen Kombination und der damit verbundenen Wertschätzung nachhaltig agierender Arbeitgeber und vo-rausschauend handelnder Beschäftigter könnte der Flexibilitätshebel in der ruhestandsnahen Lebensphase deutlich größer ausfallen als in dem aktuellen Entwurf.

Über die AG ZWK

Die AGZWK ist ein von poli­tischen und wirt­schaft­lichen Inter­essen unab­hängiger Fach­verband. Ihr Zweck ist die Förder­ung und Ver­breitung von Zeitwert­konten als inno­vatives Instru­ment der Personal­arbeit und für Arbeit­nehmer wichtiges Ele­ment der Lebens­arbeits­zeit­gestaltung.

Als einge­tragener, 2006 gegrün­deter Verein hat die AG ZWK heute mehr als 100 Mitglieder, darunter Personal­verant­wortliche großer Unter­nehmen mit lang­jährig bestehen­den Lebens­arbeits­zeit­modellen, Vertreter von Gewerk­schaften und Arbeit­geber­verbänden wie auch renom­mierter Beratungs­gesell­schaften im Bereich der Ver­gütungs- und Vorsorge­gestaltung.

Die AG ZWK unter­stützt alle fach­lichen Bestre­bungen zur Imple­mentierung von Zeitwert­konten, insbeson­dere in Gestalt sog. Zeitwert­konten-Modelle. Sie wirkt mit bei der sozial­politischen, arbeits-, steuer- und sozial­versicherungs­rechtlichen und betriebs­wirt­schaftlichen Aus­gestal­tung dieser Modelle. Die Mit­wirkung erfolgt durch die Auf­klärung und Infor­mation von Unter­nehmen, Ver­bänden und der Öffent­lichkeit, den Meinungs­aus­tausch mit und die fach­liche Beratung von Organen der Legis­lative, Behörden, Mini­sterien und Ver­bänden, die Veran­staltung von Seminaren und Tagungen zur Infor­mation, Weiter- und Fort­bildung sowie die regel­mäßige Heraus­gabe von Publikationen.

Tragende Säulen der Verbands­arbeit sind Fach­ausschüsse zu den Themen­feldern Arbeits-, Sozial- und Insolvenz­recht, Admini­stration, Steuer- und Bilanz­recht sowie Kapital­anlage.

Besuchen Sie uns im Internet unter: www.agzwk.de

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